Personal maps
Teamarbeit und Teamzusammenhalt sind im agilen Kontext besonders wichtig, denn agile Methoden setzen auf Flexibilität und kontinuierliche Verbesserung. Diese sind nötig, um sich an veränderte Anforderungen anzupassen und hochwertige Produkte zu liefern.
In selbstorganisierten und agil arbeitenden Teams ist das gesamte Team für den Erfolg des Produkts verantwortlich. Kollaboration erfordert psychologische Sicherheit und Vertrauen. Die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig, um ihre gemeinsamen Ziele zu erreichen und erfolgreich zu sein.
Personal Maps sind ein Werkzeug aus Management 3.0, das dazu dient, die Beziehungen und das Verständnis innerhalb eines Teams zu stärken, indem die Teammitglieder mehr über einander erfahren.
Was sind Personal Maps?
Personal Maps sind visuelle Darstellungen von persönlichen und beruflichen Informationen über ein Teammitglied. In Form eines Mindmaps werden verschiedene Aspekte des Lebens und der Persönlichkeit einer Person dargestellt.
Das Ziel ist es, ein tieferes Verständnis und eine stärkere Verbindung zwischen Teammitgliedern zu schaffen. Dies fördert eine offene Kommunikation, Vertrauen und Zusammenarbeit im Team.
Personal Maps wurden erstmals von Jurgen Appelo in seinem Buch "Management 3.0" beschrieben. Appelo ist ein niederländischer Autor und Berater für Management und Führung.
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Struktur und Inhalte einer Personal Map
Eine Personal Map besteht aus mehreren Themen-Kategorien, die individuell angepasst werden können. Mögliche Themen und Angaben sind:
Name:
Der Name der Person wird typischerweise in der Mitte der Map vermerkt.
Hobbies:
Freizeitaktivitäten und Interessen ausserhalb der Arbeit.
Freundinnen und Freunde:
Wer sind sie, woher kennen wir uns.
Familie:
Informationen über Familienmitglieder, Haustiere und andere persönliche Beziehungen.
Werte:
Persönliche Werte und Überzeugungen, die für die Person wichtig sind.
Karriere und Berufserfahrung:
Beruflicher Hintergrund, bisherige Jobs, fachliche Interessen und Ziele.
Superpowers:
Fähigkeiten und Kenntnisse, die die Person besitzt, sowohl beruflich als auch privat.
Nutzen der Personal Maps
Eine gute Kommunikation und Interaktion im Team ist für eine produktive Zusammenarbeit unerlässlich. Räumliche Nähe erleichtert das Kennenlernen und die Interaktion. Heutzutage arbeiten Teams zumindest teilweise virtuell zusammen. Gerade für die online/remote Zusammenarbeit sind Personal Maps ein effektives Mittel, um die Teammitglieder miteinander zu vernetzen und das gegenseitige Verständnis zu verbessern.
Fünf Punkte unterstreichen den Nutzen von Personal Maps:
1) Grundlage für einen achtsamen Umgang: Wenn ich mein Gegenüber kenne, kann ich mein Verhalten und meine Kommunikation so anpassen, dass sich die Person respektvoll behandelt fühlt.
2) Verbesserte Kommunikation: Durch den Austausch persönlicher Informationen wird die Kommunikation im Team offener und vertrauensvoller.
3) Stärkere Beziehungen: Die Teammitglieder lernen sich auf einer tieferen Ebene kennen, was zu stärkeren zwischenmenschlichen Beziehungen führt.
4) Besseres Verständnis: Ein tieferes Verständnis der persönlichen und beruflichen Hintergründe kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Zusammenarbeit zu verbessern.
5) Höhere Motivation: Wenn Teammitglieder wissen, dass ihre Interessen und Werte anerkannt und respektiert werden, erhöht dies ihre Motivation und Zufriedenheit.
Erstellung und Verwendung der Personal Maps
Mind Mapping ist eine einfache und wirkungsvolle Technik mit der wir Beziehungen zwischen Konzepten oder Themenblöcken visualisieren können. Diese Technik wird für Personal Maps verwendet.
Vorgehen:
Jede und jeder kann seine eigene Map erstellen und sie mit den anderen Teammitgliedern teilen. Alternativ kann die Erstellung einer Personal Map auch gemeinsam im Team erfolgen. Der Prozess der gemeinsamen Erarbeitung im Team bringt die einzelnen Teammitglieder schon während des Mind Mappings einander näher. Indem ich die Personal Map eines Kollegen erstelle, versuche ich, diese Person besser zu verstehen.
Austausch:
Die Teammitglieder stellen sich gegenseitig ihre persönlichen Maps vor. Anhand der Maps sucht das Team nach Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkten untereinander.
Die fertigen Maps werden dann im Teamspace (virtuell oder physisch vor Ort) ausgehängt und für alle zugänglich aufbewahrt.
Personal Maps werden häufig in Teamworkshops oder regelmässigen Meetings eingesetzt, um den sozialen Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Sie können auch als Diskussionsgrundlage in 1-zu-1-Meetings verwendet werden. Personal Maps sind eine Investition in das soziale Kapital des Unternehmens.
Ressourcen und Tipps
Nützliches Material und Lektüre/Hör-Empfehlungen
Scrum Guide
Agile Manifesto
Scrum at Scale Guide
Communities
Scrum User Group Zentralschweiz
Business Agility Schweiz